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Sedaydemir

Der perfekte Mensch? Nach der Oktoberrevolution 1917 wurde in Russland der Ruf nach der Schaffung eines Neuen Menschen durch Politik, Wissenschaft und Kunst laut: Ein optimierter Mensch mit ungeahnten Kräften sollte geschaffen werden. Es galt, physiologisch und psychologisch Übermenschliches für das Kollektiv zu vollbringen und dabei moralisches Vorbild im Sinne der jungen Sowjetmacht zu sein. Entsprechend schrieb Leo Trotzki 1923: "Der Mensch wird unvergleichlich viel stärker, klüger, feiner werden (…...) der durchschnittliche Menschentyp wird sich bis zum Niveau eines Aristoteles, Goethe, Marx erheben." Zahlreiche sowjetische Spiel-, Dokumentar-, und Trickfilme der 20er- und 30er-Jahre propagierten dieses Menschenbild. Die acht Filme dieser Doppel-DVD zeigen den utopischen sozialistischen Traum. Begleitet werden die restaurierten Filme von einem umfangreichen Booklet, in dem die Herausgeber Rainer Rother und Alexander Schwarz die Werke einordnen und analysieren. Fotos, Filmstils und Plakate illustrieren zusätzlich das einzigartige Material. So macht die Kombination aus Filmen und ausführlichen Informationen im Booklet die radikalen und kompromisslosen Vorstellungen von einer neuen Gesellschaft lebendig.

Sedaydemir

Die Oktoberrevolution als Weltereignis: In den einhundert Jahren nach 1917 hat die Erinnerung an die Russische Revolution in Osteuropa und auf der ganzen Welt vielerlei Zwecken gedient, als Vor- oder als Schreckensbild, als Legitimation oder Motivation, als Gegenstand von Aufarbeitung oder Verdrängung. Aber wie hat sich die Perspektive über die Jahre gewandelt? Dieses Buch zeigt, dass die Geschehnisse im Laufe der Zeit ständigen Umdeutungen und Neubewertungen unterworfen waren. Losgelöst von den tatsächlichen Ereignissen und Folgen wurde das Narrativ der jeweiligen politischen und gesellschaftlichen Lage angepasst. Elf Essays internationaler Autoren beleuchten, stets ausgehend von einem runden Jubiläum, den jeweiligen Blick auf die Revolution und betten die Auseinandersetzung mit ihr in den zeithistorischen Kontext ein. So spannen die Autoren ein breites Panorama: von zeitgenössischen Debatten, dem Terror des Stalinismus, dem Kalten Krieg und der Wirkung auf globale sozialistische Bewegungen bis hin zur Bewertung nach dem Zerfall der Sowjetunion und dem Gedenken im heutigen Russland.