Wohnen gehört zu den Grundbedürfnissen des Menschen. Die Wohnungsfrage ist spätestens seit der Bundestagswahl 2013 zurück auf der politischen Agenda. Nach Jahrzehnten der wohnungspolitischen Zurückhaltung haben CDU/CSU und SPD in ihrem Koalitionsvertrag dem Thema wieder breiteren Raum gegeben.
Stadt und WohnenDie Wohnungsfrage ist auf die Tagesordnung politischer Programme und öffentlicher Debatten zurückgekehrt. In den letzten Jahren haben sich Städte und Kommunen aus dem sozialen Wohnungsbau zurückgezogen, öffentliche Wohnungsbauunternehmen wurden privatisiert. Die (Wieder-)Entdeckung der Wohn- und Immobilienmärkte als Kapitalanlage hat die Boden- und Mietpreise gesteigert und die Nachfrage verändert. Große, börsennotierte Unternehmen nehmen insbesondere in den Segmenten des preiswerten Wohnraums eine marktbeherrschende Stellung ein. Die Folgen dieser veränderten Nachfrage- und Angebotsmuster werden schon länger unter dem Stichwort Gentrification diskutiert. Sie betreffen Prozesse sozialer Verdrängung von einkommensschwachen Gruppen und zunehmend auch von Teilen der Mittelschicht. Kann innerstädtisches Wohnen für Haushalte mit durchschnittlichen und unterdurchschnittlichen Einkommen gesichert werden?
Das Phänomen der Wohnungslosigkeit in Deutschland gehört nicht gerade zu den zentralen Themen der schulischen Rahmenlehrpläne und Curricula. Angesichts von geschätzt über einer Million wohnungslosen Menschen 2018[1] in Deutschland trotz guter allgemeiner wirtschaftlicher Lage oder der zunehmenden Wohnungsknappheit in den Großstädten weist das Thema jedoch weiterhin eine hohe Relevanz auf. Es bietet sich zudem aus didaktischer Sicht aus verschiedenen Gründen für den Unterricht an. Die Ausgabe 25-26 (2018) der "Aus Politik und Zeitgeschichte" liefert grundlegendes Material zur schulischen Beschäftigung mit dieser Thematik.Aufbau des MaterialsDie Themen umfassen: Was bedeutet es, zu wohnen? / Ein Recht auf (menschenwürdiges) Wohnen? / Wohnungslosigkeit in Deutschland aus europäischer Perspektive / Eine Geschichte der Obdachlosigkeit im 19. und 20. Jahrhundert / Zur Ausgrenzung von wohnungslosen Menschen / Wohnungslosigkeit als heterogenes Phänomen / Interview
Der Wunsch nach Gerechtigkeit ist ein allgegenwärtiger, z.B. zwischen den Geschlechtern, den Generationen, oder zwischen sozialen Herkünften. Umso wichtiger ist es, das eigene Verständnis zu schulen und einen persönlichen Standpunkt zu finden. Das neue Themenblatt bietet Diskussionsanlässe und -material für Schülerinnen und Schüler rund um das Thema Soziale Gerechtigkeit.Das Themenblatt enthält 31 doppelseitige Arbeitsblätter im Abreißblock und eine Kopiervorlage. Die umfangreichen Hinweise für Lehrkräfte bieten wertvolle Hintergrundinformationen sowie Lösungen und didaktische Hinweise zu den Arbeitsblättern.Autor: Eckart D. Stratenschulte, Seiten: 10, Erscheinungsdatum: 01.05.2014, Erscheinungsort: Bonn, Bestellnummer: 5995
Die civic-school bietet Arbeitsblätter und Folienvorlagen für den Politikunt-/SoWi-Unterricht und stehen unter CC BY SA 4.0.
Mit der Stadt verband sich seit jeher die Hoffnung auf ein besseres Leben. Dieser Hoffnung steht gegenwärtig eine zunehmende soziale und wirtschaftliche Polarisierung der Stadtgesellschaften entgegen, die sich unter anderem in Abwanderungen der Besserverdiener aus sogenannten Problemvierteln oder Verdrängung einkommensschwacher Haushalte aus "angesagten" Bezirken widerspiegelt.Die politischen und finanziellen Handlungsspielräume vieler Städte schwinden. Angesichts zum Teil dramatischer Haushaltslagen haben einige Kommunen das städtische Wohneigentum an Finanzinvestoren verkauft, damit aber ein Instrument sozialer Steuerung aus der Hand gegeben. Die Abschottung der Stadtbewohner schwächen zudem das Gemeinwesen. Wie es anders gehen kann, zeigt das Beispiel Hamburg. Der Senat entschied im vergangenen Dezember, das vom Abriss bedrohte historische Gängeviertel von einem Investor zurückzukaufen, nachdem Künstler mehrere Häuser besetzt hatten und sich daraus eine breite Protestbewegung entwickelte. Der Rückkauf war auch der Erfolg von Bürgern, die wieder Einfluss darauf nehmen wollen, wie sich ihre Stadt entwickelt.